Prostata

Die Prostata ist ein kastaniengrosses Organ. Sie liegt im kleinen Becken vor dem Enddarm und direkt unterhalb des inneren Schliessmuskels. Sie gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes, genauso wie Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenblasen (Bläschendrüsen) und kleinere Drüsen in der Umgebung der Harnröhre. Der Penis, Hodensack und Harnröhre werden als äussere männliche Geschlechtsorgane bezeichnet. Normalerweise hat die Prostata etwa die Größe und das Volumen einer Kastanie und wiegt beim gesunden Mann ungefähr 20 Gramm.

Die Prostata ist an der Spermabildung, der Ejakulation und am Hormonstoffwechsel beteiligt. Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Sekretbildung. Die Prostata beginnt erst mit der Pubertät zu einem funktionstüchtigen Organ heranzuwachsen. Das wichtigste Sexualhormon des Mannes, das Testosteron, das überwiegend in den Hoden produziert wird, wird durch die Prostata in seine biologisch aktivste Form, das Dihydrotestosteron (DHT), umgewandelt.

Erkrankungen und Behandlungsmethoden

Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P):

Trotz moderner Weiterentwicklungen der Lasertechnologie bleibt die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) der Goldstandart in der heutigen Therapie der gutartigen Prostatavergrösserung. Durch die Einführung der bipolaren Operationsmethode sind auch Prostatavergrösserungen von weit über 100 Gramm mit diesem Verfahren möglich. Bei der bipolaren Operationsresektionsmethode wird Natriumchlorid als Spüllösung verwendet. Das oft gefürchtete Einschwemmsymdrom welches bei der monopolaren Resektionstechnik durch lange Operationszeiten auftreten kann, tritt bei der bipolaren Resektionstechnik nicht mehr auf.
Bei der bipolaren TUR-Prostata können auch Vaporisationsverfahren bei Patienten mit Blutverdünnung eingesetzt werden.

Offene oder roboterassistierte Adenomenukleation:

Durch die moderne bipolare Technik und auch die Holmium-Laserenukleation der Prostata wird dieses Verfahren nur noch selten angewendet. Die Entscheidung zwischen einer transurethralen oder einer offenen Operation hängt ganz von der Erfahrung des Operateurs ab. Bei sehr grossen Prostataadenomen können alternativ zur offenen Operation auch die Laserenukleation oder die laparoskopisch roboterassistierte Adenomenukleation angewendet werden.

Green-Light-Laserchirurgie:

Mit dem Green-Light-Laser wird das überschüssige Prostatagewebe vaporisiert. Durch diese Verdampfungsmethode können auch Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten operiert werden. Funktionelle Langzeitergebnisse sind bei diesem Verfahren jedoch noch nicht mit denen einer herkömmlichen bipolaren TUR-P zu vergleichen. Dadurch, dass das Gewebe verdampft wird steht es nicht zur pathologischen Untersuchung zur Verfügung. Mögliche bösartige Veränderungen der Prostata können nach einer Green-Light-Laseroperation nicht erkannt werden.

Holmium-Laserenukleation der Prostata (HoLEP):

Bei dieser Methode wird ähnlich wie bei einer offenen Adenomenukleation das gesamte Prostatagewebe aus der Kapsel mit dem Laser durch die Harnröhre herausgeschält. Das Gewebe wird in die Blase zurückgestossen und dort mit einem separaten Gerät zerkleinert. Somit steht das Gewebe nach der Operation dem Pathologen für eine Gewebsuntersuchung zum Ausschluss einer bösartigen Veränderung der Prostata zur Verfügung. Das Verfahren stellt derzeit effektivste ablative Verfahren bei einer gutartigen Vergrösserung der Prostata dar.

Zusammenfassung:

Goldstandart in der herkömmlichen operativen Therapie bei gutartiger Prostatavergrösserung ist sicherlich die bipolare Resektion der Prostata. Die Laserverfahren werden Jahr für Jahr weiterentwickelt. Möglicherweise können in den nächsten Jahren Verfahren entwickelt werden, welche die selben operativen Ergebnisse der herkömmlichen Resektion erreichen. Durch die bipolare Resektions- und Vaporisationstechnik können heutzutage auch Patienten mit Blutverdünnung effektiv therapiert werden. Die Verwendung des Lasers ist nun in seltenen Fällen sinnvoll.

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