Prostataentzündung

Eine Prostatitis ist eine akute oder chronische Entzündung der Prostata. Die akute Prostatitis ist eine seltene, mit Fieber und Schmerzen einhergehende Erkrankung und wird durch bestimmte Bakterien verursacht.

Es werden folgende Formen von Prostataentzündungen unterschieden:

  • Akute bakterielle Prostatitis

  • Chronisch bakterielle Prostatitis

  • Chronisches Beckenschmerzsyndrom (auch Prostatitis-Syndrom genannt)

  • Prostatitis ohne Symptome (asymptomatische Prostatitis)

Die akute Prostatitis ist eine seltene, mit Fieber und Schmerzen einhergehende Erkrankung und wird durch bestimmte Bakterien verursacht.
Ungefähr jeder 3. Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an einer chronischen Prostatitis. Beim Prostatitis-Syndrom handelt es sich in etwa 5% um eine chronische bakterielle, in 65% um eine nicht-bakterielle Prostatitis und in 30% um eine sog. Prostatodynie. Die chronische Prostatitis betrifft Männer aller Altersstufen, bei Männern unter 50 Jahren ist sie die häufigste urologische Erkrankung. Sie ist ungefährlich, oft schwierig zu behandeln, steht aber in keinem Zusammenhang mit der Entstehung des Prostatakrebses.

Ursachen

Bis heute sind noch nicht alle Ursachen der Prostatitis geklärt. Die akute und einige Formen der chronischen Prostatitis werden durch verschiedene Bakterien verursacht. Bei der akuten Form kommt es zusätzlich zum Einschwemmen der Bakterien in die Blutbahn, was zu den typischen Symptomen wie Fieber und Schüttelfrost führt.
Werden bei den chronischen Formen keine Erreger im Urin gefunden, kann es sich um eine Infektion mit nur schwer nachzuweisenden Keimen handeln. Auch ein Zurückfliessen des Urins in die Prostatagänge kann eine Reizung mit nachfolgender Entzündung hervorrufen. Dies wird vor allem beobachtet, wenn Abflussbehinderungen des Urins vorliegen, z.B. durch eine Einengung der Harnröhre, Veränderungen des Blasenausganges sowie Beckenbodenverspannungen.

Symptome

Akute Prostatitis:

  • Plötzliches Auftreten von Beschwerden beim Wasserlösen mit Brennen in der Harnröhre und Blasengegend.

  • Häufig Schmerzen im Unterbauch, vermehrter Harndrang und erschwertes Wasserlösen.

  • Fieber, Schüttelfrost

  • Allgemeines Krankheitsgefühl

Chronische Prostatitis:

  • Die Beschwerden treten langsam auf und haben meist einen wellenförmigen Verlauf. Dieses ständige Auf und Ab kann psychisch belastend werden, weshalb eine frühzeitige Abklärung äusserst sinnvoll ist.

  • Brennen oder Schmerzen im Becken-oder Dammbereich, welche in den Rücken, Penis, Hoden oder Oberschenkel ausstrahlen können.

  • Manchmal verminderte Erketionsfähigkeit.

  • Samenerguss zum Teil schmerzhaft, zum Teil Linderung verschaffend.

  • Probleme beim Wasserlösen mit Brennen in der Harnröhre

  • Abgeschwächter Harnstrahl, häufiger Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlösen.

Diagnose

  • Abtastung der Prostata durch den Enddarm: diese Untersuchung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Bei einer Prostatitis kann die Prostata aber druckschmerzhaft sein.

  • Prostatamassage: 3-Gläser-Urinprobe zum Nachweis von Entzündungen in der Harnröhre, Blase und Prostata.

  • Harnstrahlmessung: Hinweis auf eine Abflussbehinderung des Urins.

  • Ultraschall um festzustellen, ob sich die Blase vollständig entleert hat.

  • Ultraschallsonde: Untersuch von Prostata und Samenblasen

  • Weitere Untersuchungen: bakteriologische Untersuchung der Samenflüssigkeit, Bestimmung des Prostata-Spezifischen-Antigens (PSA), Blasenspiegelung (Zytoskopie), urodynamische Untersuchung (Blasendruckmessung).

Behandlung

Je nach Art der Prostatitis (akut, chronisch, bakteriell, abakteriell) kommen verschiedene Therapien zum Einsatz. Mit der geeigneten Therapie können etwa 75% der betroffenen Männer geheilt oder deren Beschwerden zumindest gebessert werden.

  • Antibiotika: Da sich Antibiotika in der Prostata nur schwer anreichern, muss die Dauer der Therapie mindestens 4 Wochen betragen.

  • Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente

  • Bettruhe

  • Medikamente, welche die Muskulatur der Blase, Harnröhre und die Beckenbodenmuskulatur entspannen.

  • Pflanzliche Präparate

  • Stressreduktion

  • Psychotherapie

Da die Ursachen nicht immer eindeutig sind, werden oft verschiedene Therapien kombiniert.

Prävention

Es ist wichtig, dass beim Wiederauftreten der Beschwerden die auslösenden Faktoren beobachtet werden. Häufig genannte Faktoren sind:

  • Unterkühlung des Unterleibes (kalter Arbeitsplatz, Sitzen auf kalten Flächen).

  • Unterkühlung beim Sport

  • Langes Tragen nasser Badekleider

  • Trinke kalter Getränke, Weisswein, Kaffee oder Essen scharfer Speisen

  • Warme Bäder oder heisse Duschen wirken entspannend und schmerzlindernd.

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